WhatsApp und Facebook
Gleich vorweg: Mein Gedankenspiel ist mehr eine Fresszettelrechnung als fundierte Wissenschaft. Dennoch.
Facebook zahlt 16 Milliarden (je nach dem 19, aber das spielt keine Rolle für meine Kurzrechnung) und bekommt dafür einen Kundenstamm von 450 Millionen Nutzern weltweit. Ganz grob bezahlen sie also 35 Dollar pro Kunde, von welchen sie einen Großteil bereits als Facebook-Nutzer kennen und als Kunden haben.
35 Dollar für einen Kunden, der im ersten Jahr kostenlos und danach für rund 1 Dollar pro Jahr WhatsApp nutzt.
Will heissen: Nach 36 Jahren wird sich die Investition lohnen. Und wenn sie noch ein paar weitere Millionen Kunden gewinnen können, etwas schneller.
Apropos: Facebook gibt es gerade mal 10 Jahre. WhatsApp seit 5 Jahren. Vor 15 Jahren hätte wohl niemand gedacht, dass es jemals eine Software gibt, welche so viele Menschen miteinander verbindet. Eben sowenig werde ich jetzt eine Prognose wagen, was in 15 Jahren Stand der Dinge ist. Ich glaube, das ist noch nicht absehbar. Auch für Facebook nicht.
Vielleicht denke ich zu rational – ich glaube aber nicht, dass Facebook seine Milliarden einfach so in Firmen steckt. Die sehen ganz bestimmt die Möglichkeit, schon bald die Investition mehrfach zurückzuholen.
Und den Preis für WhatsApp werden sie bei der Konkurrenzsituation bestimmt nicht anheben können.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie einen Nutzen aus den Daten ziehen können. Dank WhatsApp wird Facebook immer wissen, wo du bist und was du tust, mit wem, bei wem …
WhatsApp löschen deshalb? Sicher nicht! Ist mir doch egal, was die alles über mich wissen! Aber eine bitte habe ich schon: Wenn ihr jetzt schon wisst, was ich wann und wo mit wem mache, dann sorgt bitte dafür, dass mir nur noch Werbung begegnet, die mich interessiert! Ich brauche weder Haarpflegeprodukte noch Viagra und auch an anderen Medikamenten bin ich nicht interessiert!
Danke!