Überqualifiziert

Lesezeit: 2 Minuten

Haben Sie sich auch schon irgendwo um eine neue Stelle beworben? Und haben Sie den Job bekommen? Dann haben Sie aber Glück gehabt!
Haben Sie schon einmal eine Absage erhalten? Dann kommt ihnen das Folgende sicher bekannt vor!

Ich habe mich neulich um eine neue Stelle beworben. Schliesslich weiss niemand, wie die Welt in zehn Jahren aussieht und ob es den Dorfladen dann noch gibt. Also habe ich begonnen, auf Stelleninserate zu schreiben, welche mich wirklich interessieren. Dabei gibt es für mich nur zwei Varianten: Entweder mache ich einen Karriereschritt vorwärts oder ich lehne mich ein wenig zurück und mache etwas, das mir Spass macht aber etwas weniger „Anspruchsvoll“ ist, als das, was ich derzeit tue. Wenn ich diese Veränderung nicht möchte, kann ich ja ganz gut hier bleiben, wo ich bin. Ich habe mich, wie gesagt, auf verschiedene Stelleninserate beworben. Doch dann kam der Hammer: Niemand wollte mich! (Ich kann auch lieb zu Kunden sein, wenn ich angestellt bin!) Einige der Absagen waren plausibel: Kandidaten gefunden, welche bereits auf dieser Branche gearbeitet haben, beherrschen von 25 Fremdsprachen unerlässlich usw. Und dann gab es Absagen, aus welchen nicht hervorging, warum man abgelehnt wurde. Diese werden dann oft mit dem Satz: „Wir wurden von Bewerbungen überhäuft und müssen ihnen daher einen negativen Bescheid geben …!“beantwortet. Und scheinbar ist es heute üblich, nicht mehr zu Antworten … diese Firmen machen mich sauer, echt sauer! Ich schreibe auch nicht jedem Dödel zurück, der eine Bewerbung auf einem Fresszettel sendet und keine Unterlagen dabei hat; aber wenn man eine teure Mappe mit Farbkopien einsendet, so erwarte ich als absolutes Minimum eine Absage.
Und wissen Sie, was mich noch mehr aufregt?

Eine Absage mit der Begründung: Überqualifiziert! Man stelle sich das vor! Überqualifiziert heisst ganz genau: Die Stelle erfordert nicht alle Fähigkeiten, die ich mitbringe (aber ich bringe sie mit!). Das ist die dämlichste Absage, die es geben kann, liebe Personalchefs! Wenn ich nämlich überqualifiziert bin, so weiss ich ja genau, was diese Stelle beinhaltet und wenn ich das nicht tun wollte, dann würde ich mich bestimmt nicht darauf bewerben! Reden Sie doch mal mit dem Kandidaten! Einen Besseren kann man sich ja gar nicht wünschen; einen, der alles kann und noch viel mehr, aber aus irgendwelchen Gründen etwas unter seinen Fähigkeiten tun will.
Oder würde er auf unterqualifizierte Chefs treffen? Dann schreiben Sie es doch so! Aber hören Sie auf mit solchem Mist! Nach jeder Absage wegen überqualifiziert brauche ich zwei Tafeln Schokolade; eine um mich zu beruhigen und die Zweite um mich zu belohnen, weil ich zu gut bin! Das ist auf Dauer ungesund!

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Ein Kommentar

  • Wolf4A

    Ich war ein Leben lang nur Angestellter, mit drei abge -schlossenen Ausbildungen. Wenn die Angestellten so schlecht wären wie ihre Vorgesetzten, müssten viele Firmen schliessen !

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