Selbstdiagnose
Täglich wurde es schlimmer. Und zwar merklich. Dass meine Augen nicht mehr so gut sind, wie mit 20, ist mir schon klar. Aber in den letzten Wochen war es wirklich beängstigend. Ich stellte den Computerbildschirm auf größere Schrift, wählte bereits die Sprachausgabe auf dem Handy und beim fernsehen schlug ich schon mit den Knien ans TV-Möbel. Dabei fühlte ich mich immer gut.
Bevor ich den Arzt aufsuchte, beschloss ich, Google bei der Diagnose helfen zu lassen.
Nebenwirkungen von Medikamenten konnte ich ausschließen, weil ich schon lange kein Medikament mehr zu mir genommen hatte. Rauschmittel und bewusstseinserweiternde Substanzen ebenfalls. Ich trank keinen schwarzgebrannten Wodka und auch übermäßige Sonnenbestrahlung konnte ich nach diesem Sommer ausschließen. Da blieben noch Mangelerscheinungen und Diabetes. Ich konnte mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich ohne andere Beschwerden an einer dieser Erkrankungen leiden könnte.
Langsam war ich ratlos.
Und heute, aus dem Nichts, die erlösende Antwort in Form einer Frage.
“Siehst du mit deiner schmutzigen Brille überhaupt noch etwas?”
“Öhm … “