Schweizerdeutsch vs. Hochdeutsch

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Wenn wir Schweizer Hochdeutsch sprechen, so ist das kein Problem. Ausser für die Zuhörer. Dabei lernen wir die Sprache eigentlich bereits im frühen Kindesalter! Wir sehen deutsches Fernsehen, lesen Zeitungen praktisch nie in Schweizerdeutsch und auch sonst ist unsere Schrift – und Lesesprache Hochdeutsch.

Aber im täglichen Umgang mit den Deutschen, stossen wir an Grenzen. Also nicht wir, sondern die anderen. Deshalb gibt es hier eine kleine Lektion.

Wenn bei uns ein Klämmerli gehen lässt, heisst es nicht, dass uns jemand verlässt! Oder uns wegschickt. Es bedeutet lediglich, dass eine Wäscheklammer kaputt geht. Wenn wir huuren, dann meinen wir damit nichts unanständiges, lediglich dass wir in die Hocke gehen, um das gehen gelassene Klämmerli wieder aufzulesen. Auflesen hat nichts mit Literatur zu tun, sondern es bedeutet, dass man etwas aufhebt. „Aufhebt“ bedeutet, dass man es von unten nach oben transportieren und nicht, dass man es für später weg tut. Wenn wir etwas mosten, gibt es kein Getränk daraus, sondern ein Gedränge. Ausser wir mosten Obst. Dann gibt’s Most. Wer den Rauft isst, ist kein Schläger, er nagt an der Kruste. Ein Puff ist in der Schweiz eine Unordnung und kein Bordell. Ausser, es ist ein Bordell – dieses nennen wir Puff. Ein Rumpf bezeichnet eine Falte in einem Kleid. Und soll geglättet werden. Ihr wisst schon, was ich meine. Bügeln. Was in Bern bedeutet, dass man arbeiten geht. Aber das verstehen nicht mal die Zürcher.

Tätsch ist ein Schlag auf den Menschen – ausser es handelt sich um Eiertätsch. Dann ist es eine Omelette. Eine Türfalle hat nichts mit weidmännischem Habhaftwerden von menschengrossen Behausungsverschlüssen zu tun. Es bezeichnet lediglich die Klinke. Ein Knüppel ist kein Stock zum schlagen sondern ein Knoten. Den Stock zum schlagen nennen wir Knebel. Ein Knebel ist nichts, um jemandem den Mund zu stopfen. Ausser man schlägt fest genug zu …Wenn es jemanden verjagt, dann ist er explodiert. Klingt komisch, ist aber so.

Und wenn eine Schweizer Bank unversteuertes Geld eines Deutschen annimmt, wird die Schweiz beschuldigt, unseriöse Geschäfte zu machen. Das nennen wir Doppelmoral.

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