Probetraining
Wer kennt das nicht: Eigentlich hat man am Arbeitsplatz Bewegung genug. Und trotzdem, schliesslich sei Sport ja gesund und ein guter Ausgleich.
Ich hatte mich entschlossen, wieder ins Fitnesscenter zu gehen. Muskelaufbau, kräftige Oberarme, Stiernacken, Waschbrettbauch … nicht, dass ich das je gehabt hätte, aber man könnte es ja auch mit 40 noch beweisen …
Nachdem ich mich mal schlau gemacht hatte und alle Fitnesscenter der Umgebung im Internet angesehen hatte, fuhr ich zum Ersten hin.
„Hallo, ich würde gerne hier trainieren!“ sagte ich. „Ja, gerne, dann vereinbaren wir doch einfach einen Termin für ein Probetraining!“ „Nein, sie haben mich Missverstanden: Ich will trainieren!“ „Ja, schon klar, aber ohne Probetraining und Instruktion geht das nicht!“
Ich fuhr zum Nächsten … Nachdem ich dort den gleichen Dialog wieder erleben musste, vereinbarte ich einen Termin auf den nächsten Nachmittag.
Das Probetraining wurde von einer jungen Sportstudentin geleitet. Ich fragte nach den Freihanteln. Sie bremste. Zuerst aufwärmen. Hometrainer. 30 Minuten!
Ich war bereits nach 2 Minuten auf höchster Betriebstemperatur, schwitzte wie ein Schwede in der Sauna. Meine Wasserflasche war nach Minute 5 leer. Ich wollte nachfüllen. Die Sklaventreiberin war dagegen.
Minute 14: Ich würde zu schnell treten … ein Zeichen, dass der Wiederstand zu gering sei … Sie drehte an einem kleinen Rädchen. Ich erhöhte meinen Schweissausfluss …
Minute 30: Ich durfte das Foltergerät verlassen – nachdem ich 5 Minuten im Leerlauf weitertreten durfte …
Sie stellte mir einige weitere Geräte vor. Nach einer Stunde durfte ich mich frei bewegen. Freihanteln, juhui! Aber ich konnte nicht mehr. Ich war fix und fertig, und zog die Dusche vor.
Halbjahresabo für 600.-! Ich hatte es mir vorgenommen. Ich zog es durch!
Teuer ist so ein Fitnesscenter schon: Pro Besuch hat es mich 300.00 gekostet … Ich habe die Karte nicht verlängert …
Smile, einen Stiernacken hast du auch ohne Training. Zur Waschbrettbauch schreibe ich aber keinen Kommentar. Bleib doch wie du bist, ist doch gut so.
Grüessli