Multitasking

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Es gibt Dinge, die bringen mich zum „Kopfschütteln“… und es gibt Dinge, die regen mich richtig auf. Zum Beispiel Frauen (und Männer), welche an der Kasse am Telefon hängen! Mit einer Hand versuchen, die Waren einzupacken, die Geldbörse suchen, Kleingeld heraussuchen … Multitasking nennt das die moderne Frau (das können Männer nicht, ergänzt die Emanze). Mich noch mehr ärgern kann frau nur, wenn sie dazwischen noch etwas fragt, ohne aber die Antwort anzuhören.

Wer mich kennt, weiss, wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann kann ich echt gemein werden. Multitasking-Frauen „belohne“ ich für ihre Abwesenheit, indem ich die getippten Artikel in zwei verschiedene Kassenboxen laufen lasse und manche Artikel oben stehen bleiben. Multifrau merkt, wo ihre Sachen sind, packt während dem Handygespräch ein aber sie bemerkt nicht, dass ich die Dinge absichtlich verteile (soviel zur Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig zu können!). Mich amüsiert solche Hektik sehr.

Dabei bin ich doch selber ein Multitasker! Ich tippe die Artikel, sortiere gleichzeitig nach sinnvollem Taschefüllen, beobachte, was gekauft wird um Tipps zu geben (Beispielsweise: wenn jemand Mehl, Zucker und Eier kauft, aber keine Hefe, dann mache ich darauf aufmerksam..), und gleichzeitig bin ich Koch- und Backberater, Menülieferant und Seelsorger…

Aber Handywoman kann das nicht unterscheiden; für sie steht da einfach ein Mann an der Kasse, der ihr sagt, was es kostet …

Kürzlich hatte ich wieder mal eine Dame mit Handy an der Kasse. Sie legte ihre Waren auf das Band und hörte zunächst ihren klingelnden Sklaventreiber gar nicht. Ich wollte mich zunächst gar nicht einmischen, aber offenbar hatte sie keinen Anrufbeantworter aktiviert; es klingelte und klingelte … und nervte und nervte! Klingeltöne gibt es ja heute jede Menge, ich verstehe nicht, wie man den nervigen Nokia-Standardton drauf lassen kann.

Schliesslich habe ich die Dame darauf aufmerksam gemacht. Hektisch griff sie in ihre Handtasche, zog die Lesebrille heraus, setzte diese auf und griff erneut in die Tasche um dann endlich das Telefon (verpackt in einem Beutel mit Reisverschluss) herauszuholen! Inzwischen hatte das Piepsen aufgehört,aber sie machte weiter! Anstatt zuerst fertig einzukaufen, wollte sie herausfinden, wer angerufen hatte, (ich musste ihr zeigen, wie sie die Tastensperre deaktiviert!). Sofort rief sie die Anruferin zurück. „Ach, du bist auch gerade in einem Laden an der Kasse? So ein Zufall!“ Sie war nun ganz abwesend und ich habe ihr die Tasche gepackt, damit sie in Ruhe telefonieren konnte. Alles Weiche unten und das Schwere oben – ich denke nicht, dass sie zuhause noch weiss, dass sie nicht selber eingepackt hat. Ich kann ja so hilfsbereit sein …

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