Mein neuer Kugelschreiber

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So wirklich falsch gemacht haben sie in der Beratung nichts! Dies gleich vorweg.

Ich wollte mir heute einen neuen Kugelschreiber kaufen. Dies hätte ich in der Stadt tun können, beschloss aber, der Papeterie im Dorf einen Besuch abzustatten. Bekanntlich haben es kleine Privatgeschäfte nicht leicht.

Ich muss gestehen: Ich war zum ersten mal in diesem Geschäft und war überrascht, wie groß der Laden war.  Insgesamt waren mindestens drei Verkäuferinnen zu sehen und das Sortiment war ansprechend. Schnell fand ich die Schreibgeräte, welche fein säuberlich aufgereiht in einer Glasvitrine auf einen neue Besitzer warteten.

Wer jemals einen Kugelschreiber in der Hand hatte, weiß: Es gibt solche, die einem wie angegossen in der Hand liegen, und solche, die einem einen Schreibkrampf verursachen, bevor man  das Papier erreicht hat.

Ich betrachtete das Sortiment ausgiebig. Nach fünf Minuten näherte sich eine Verkäuferin. Ich wartete, bis sie mich ansprach.

Ich kenne den Verkauf sehr gut. Und was ich hasse, sind Mitarbeiter, die nur rumstehen und nichts tun. Das tat die Dame nicht. Sich beschäftigte sich mit der Grußkartenwand, welche direkt an die Schreibgerätevitrine angrenzte. Sie ordnete die Karten. Aber ansprechen wollte sie mich nicht. Von Grüßen ganz zu schweigen.

Offenbar hatte sie wichtigeres zu tun, als mich zu bedienen. Nachdem sie weggegangen war, begab ich mich Richtung Kassentheke. Dort war eine Verkäuferin mit einer Kundin beschäftigt, die andere betrachtete die Tischplatte.

Zwischenzeitlich hatte sich mein Ärger soweit aufgebaut, dass ich nicht mehr bereit war, den ersten Schritt zu machen.

Ich hatte eine weitere Wand mit Stiften entdeckt. Die billigeren Standardkugelschreiber. Ich betrachtete das Sortiment und kam zum Schluss, dass es doch etwas Hochwertigeres sein sollte. So begab ich mich erneut zur Vitrine. Ich wartete erneut vor der Vitrine und diesmal bemerkte ich eine Frau auf meiner linken Seite. Sie ordnete die Waren, welche sich dort befanden. Ich verstehe, dass dies eine zu wichtige Aufgabe war, um mich zu Begrüßen oder mir gar die Schreibgeräte aus der Vitrine zu präsentieren.

Wie gesagt: falsch gemacht haben die Damen in den zehn Minuten nichts! Außer vielleicht mich aus dem Laden zu lassen mit einem Gefühl, dass dieser Laden es wohl nicht nötig hat, die Kunden zu bedienen.

Als ich den Laden verließ, musste ich wenige Zentimeter neben der Verkäuferin vorbei, welche mich als zweite nicht bediente.  Und eines muss ich ihr lassen: Sie war konsequent! Weil sie mich ja nicht begrüßt hatte, brauchte sie sich auch nicht zu verabschieden.

Ich bin gespannt, ob ich wohl demnächst in der Stadt auch ohne neuen Stift ein Geschäft verlasse …

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