Kochkurs
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin ehrlich der Meinung, man kann nicht alles können. Aber man kann alles lernen. Dafür gibt es Schulen und Institute. Das kostet etwas.
Und man kann Dinge auch selbst erlernen, durch ausprobieren. Zum Beispiel Kochen. Ich lese ein Rezept und koche danach. Und weil ich einige Erfahrung habe, ersetze ich gewisse Zutaten mit anderen oder verändere die Mengen.
Wenn ich für Besuch koche – keine Experimente! Da koche ich etwas, was ich bereits ausprobiert habe. Ich!
Aber es gibt tatsächlich Menschen, die im Dorfladen fragen: „ Ich will ein Carpaccio für meine Gäste machen; welches Fleisch muss ich da nehmen?“
Halloo? Wenn ich etwas Neues ausprobieren will, schaue ich ins Rezept und gehe in die Metzgerei und verlange genau das Fleisch, welches dort erwähnt wird! Aber nein, die lieben Kunden erwarten, dass ihnen der Metzger genau sagt, was sie nehmen müssen und wie sie es zubereiten sollen. Und am nächsten Tag beschweren sie sich, es wäre zäh gewesen, oder verbrannt …
Für alle, die es nicht wissen: Bei Carpaccio wird das Fleisch weder gekocht noch gebraten! Wenn es schwarz wird, haben Sie etwas falsch gemacht!
Gehen solche Leute auch ins Autohaus, kaufen sich ein Auto und erwarten vom Verkäufer, dass er ihnen das Fahren beibringt?
Neulich habe ich ein Gespräch zwischen Metzger und Kundin mitgehört. Sie: „Ich hätte gerne ein Cordon Bleu!“ Er: „Gerne!“ Packt es ein. Sie: „Wie muss ich das überhaupt zubereiten?“ Er: „Sie können es 2 Minuten in der Mikrowelle erhitzen; schmeckt zwar nicht, ist aber heiss …“ Sie (verlegen): „Entschuldigen Sie bitte, ich weiss es wirklich nicht. Habe das noch nie gemacht …“
Übrigens: Carpaccio Rezept für 2 Personen: 250g Rinderfilet, gut abgehangen, in Folie einwickeln und 60 Minuten ins Tiefkühlfach legen. In hauchdünne Scheiben schneiden und auf einer Platte anrichten. Aus 75 ml Olivenöl, Zitronensaft (1 Halbe Zitrone), Salz und Pfeffer eine Sauce rühren und über das Fleisch geben. 15 Minuten in den Kühlschrank stellen. Mit etwas geriebenem oder gebrochenem Parmesan bestreuen und mit Rucola garnieren.
Ich kann ja so nett sein …