Jäger und Hirten
Sie sind schon ein besonderes Volk, unsere Walliser. Bekannt für Wein, Berge und Sonne. Die ideale Ferienregion. Und kürzlich um eine Attraktion reicher: Wölfe!
Nun, über die Walliser muss man eines wissen: Seit geraumer Vorzeit sind sie geschickte Jäger. Später haben sie es als Hirten versucht. Im Laufe der Jahre haben sie ihr Hirtendasein optimiert: Sie können die Tiere unbeaufsichtigt einen Sommer lang in den Bergen laufen lassen und erhalten Subventionen dafür. Und sollte sich mal ein Raubtier über ein unbeaufsichtigtes Schaf oder Rind hermachen, so wird er dafür entschädigt. Besser geht’s nicht. Einziges Problem: Sie schaffen es nicht, ihre Herden zu schützen (naja, in Anbetracht der Ausgangslage auch wenig verwunderlich). Der Wolf ist einfach zu unberechenbar und taucht irgendwo auf. Mal hier, mal da.
Und nun dies: Rund eine Woche nachdem ein Wolf zum Abschuss freigegeben wurde, prangt er auf allen Tageszeitungen. Blattschuss. Sofort tot. Einfach so.
Für mich ist es klar: Die Walliser sind bessere Jäger als Hirten!
Vermutlich wird sich dieses Problem auch von selbst lösen. Sobald es keine Subventionen mehr gibt für unbeaufsichtigtes Vieh, werden sich die Walliser bestimmt ein neues Geschäftsmodell einfallen lassen … vielleicht Tourismus? Wolfwatching? Jäger begleiten die Touristen zu den Wölfen!
Aber bis dahin ist noch ein weiter weg … vielleicht solltet ihr schon mal ein paar Wölfe leben lassen …