Gazpacho Andaluz

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Immer das Gleiche nach den Sommerferien. Die Kunden waren im Ausland und wollen sich den Urlaub zuhause verlängern. Und mein Lieferant kommt genau im richtigen Augenblick mit dem passenden Produkt. Gazpacho Andaluz in der Glasflasche. Fixfertig und durchaus geniessbar.

Ich gebe es zu: Ich hatte die Nachfrage unterschätzt. Rasch musste nachbestellt werden. Der Lieferant seinerseits schien das gleiche Problem zu haben – jedenfalls ging die Suppe in meinem Laden aus und konnte nicht ersetzt werden. Soweit noch kein Drama, wäre da nicht dieser unsympathische Mann hinter dem Regal aufgetaucht.

„Ihnen fehlt etwas!“ begrüsste er mich. ‚Dir auch!‘ dachte ich und fragte dann recht freundlich, was mir den fehlen würde.

„Die neue Flasche, mit dem, ähm, ja, wissen Sie, Sie haben es jetzt neu ….!“ „Wir haben jeden Tag mehrere Neuheiten, da bräuchte ich schon ein paar genauere Angaben!“ Eine kleine Frau hatte sich zwischenzeitlich neben ihn gestellt und betrachtete mich mit grossen Augen. „Wissen Sie, das Rote, welches man in Italien bekommt“ mischte sie sich ein. Er verdrehte die Augen. „Nicht Italien, Spanien!“ schnauzte er sie an. Sie reagierte nicht auf ihn, starrte mich weiter an. „Sie meinen wohl Gazpacho“ entgegnete ich ihr. „Nein, es heisst anders, aber wo haben Sie es?“ Zwischenzeitlich nickte er heftig. „Die ist leider ausgegangen und momentan nicht lieferbar,“ erklärte ich den beiden.

Sie waren sichtlich entsetzt und ich erspare dem Leser die nachfolgende Diskussion. Nicht aber die abschliessende Aussage des Kunden. „Warum stellen Sie die Suppe nicht selber her und verkaufen diese? Ist ja kein Aufwand, diese selber zu machen!“

Ich sah ihn an. „Ich bin Händler und nicht Produzent. Aber wie würden sie denn Gazpacho machen?“ fragte ich. „Gurke, Tomaten, altes Weissbrot und Wasser in den Mixer, würzen, fertig …!“

Ich betrachtete den Mann noch einmal. „Und warum um alles in der Welt machen sie einen solchen Aufstand wegen eines Artikels, welchen sie problemlos selber zubereiten können?“

„Ich wollte die Flasche nicht kaufen, nur sehen, ob Sie sie im Sortiment haben …“

Für alle, welche mich nicht im Laden nerven wollen, aber Lust auf Gazpacho Andaluz haben, hier ein einfaches Rezept von Saison.ch.

Zutaten

1 Gurke
2 rote Peperoni
4 Tomaten
2 Scheiben weisses Toastbrot
1 Knoblauchzehe
1 EL Weisswein- oder Sherryessig
1.5 dl Wasser
1 TL Tabasco
Salz
Pfeffer
1 EL kaltgepresstes Olivenöl

Garnitur

Gurke
Peperoni
Brot
Schnittlauch

Zubereitung

1.

Die Gurke schälen, entkernen, zusammen mit der Peperoni in Stücke schneiden. Die Tomaten kurz in kochendes Wasser tauchen, häuten, halbieren und entkernen. Vom Toastbrot die Rinde wegschneiden.

2.

Toastbrot und Gemüse in den Mixer geben, Knoblauch dazu pressen, Essig beigeben. Alles fein pürieren, mit Wasser auffüllen und weitermixen, bis die Suppe fein und sämig ist. Mit Tabasco, Salz und Pfeffer kräftig abschmecken, im Kühlschrank durchkühlen.

3.

Vor dem Servieren die Suppe noch einmal durchmixen oder gut verrühren. In tiefen Tellern anrichten und ein paar Tropfen Olivenöl darüber träufeln. Für die Garnitur nach Belieben Gurke, Peperoni und Brot würfeln, Schnittlauch fein schneiden. Getrennt dazu reichen oder direkt über die Suppe streuen.

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Ein Kommentar

  • Marie-Therese

    Ohh, mir ist da noch ein zusätzlicher Lapsus passiert beim Lesen!
    Da ich meine Brille nicht ganz optimal auf der Nase hatte, las ich immer „Gazpacho Andaluz aus der Gasflasche!“ ich fragte mich dauernd: ja was ist denn das?
    Nun muss ich aber wirklich selbst über mich lachen! Habe mir ein lustiges Eigentor geschaffen! Hihihi Hahaha!
    Suppe gut – Alles gut!

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