Stor Belo

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Fremdsprachen sind nicht Jedermanns Sache. Meine auch nicht. Aber im Alltag haben sich doch viele Fremdwörter eingeschlichen, welche man auch deuten kann, wenn man die Sprache nicht spricht.

Im Dorfladen verkaufen wir auch zahlreiche Importprodukte, logisch. Und viele davon sind „international“ beschriftet.

Auffallend ist dies, wenn man Tiefkühlprodukte auspackt. Und wenn man dies im Laden tut, während Kunden dabei sind, so wird man oft beobachtet dabei. Wie eben ein junger Mann. Staunend beobachtete er meine Tätigkeit. Er las jede Aufschrift. Seelachsfilets, Fischstäbchen aus Dorsch, Forellen …

Schliesslich wollte er zu jedem Produkt wissen, wo diese Fische gelebt hätten und wie man sie zubereiten müsse. Kurz: er begann zu nerven …

„Wenn sie schon so interessiert sind, könnten sie doch gleich mit anpacken“ sagte ich schliesslich.

Er tat es. Schachtel um Schachtel verteilte er in der Tiefkühlabteilung. Immer vor den Schrank, in welchem das Produkt eingefüllt werden musste.

Schliesslich hielt er inne. Lange schien er etwas zu suchen. Schliesslich kam er zu mir und fragte: „Wo ist denn der Stor Belo eingeräumt?“ Stor Belo? Hatte ich noch nie gehört … aber wenn das Produkt schon hier ist, so werde ich es ja bestellt haben.

Ich ging mit ihm zum Karton. In dicken Grossbuchstaben war folgender Text aufgedruckt: Store Below – 18° C (Zu deutsch: Lagern unter 18°C).

Ich klärte ihn auf. „Das heisst in Englisch, dass man das Produkt unter 18 Grad lagern muss!“

„Ach so! Klar. Und wo ist 18 Grad eingeräumt? Ich werde es dann gleich darunter einräumen!“

Ich konnte nicht mehr, musste mir das Lachen verkneifen. „Ich werde das gleich selber machen“ sagte ich, schenkte ihm ein Eis und schickte ihn heim.

Wenige Minuten später stand er wieder hinter mir. „Ist 18 Grad ein Meerwasser oder ein Süsswasserfisch?“

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