Drogenhandel Schweiz neu organisiert

Lesezeit: < 1

Über Drogenpolitik kann man bekanntlich endlos diskutieren. Und dass ein Politiker mal eine aufsehenerregende Aussage macht, ist auch nicht neu.

Der Tessiner FDP-Ständerat und Schweizer Europaratsabgeordnete Dick Marty hat sich für eine weltweite Freigabe von Drogen ausgesprochen. Das Drogenverbot habe "in eine totale Pleite geführt", sagte er in einem Interview mit dem österreichischen "Kurier" vom Freitag.

Ich finde den Vorschlag toll! Schliesslich würde man mit dieser Massnahme gleich eine zweite Fliege schlagen:

Die kalabresische Mafia ist schon lange hierzulande tätig. Bedenken des Bundesamts für Polizei, wonach die Kriminellen vermehrt in die Schweiz kommen könnten, sind nach der jüngsten Offensive der italienischen Carabinieri aktueller denn je.

Wenn nähmlich die Drogen nicht mehr verboten wären, so wären die Geschäfte der Mafia automatisch nicht mehr illegal und somit die ‘Ndrangheta als Firma und nicht als Gefahr zu betrachten!

Man könnte es vergleichen mit der kürzlich veröffentlichten Bevölkerungsstatistik von Zürich: Der Ausländeranteil habe im vergangenen Jahr abgenommen. Zugenommen haben lediglich die Einbürgerungen … Schon klar: Wenn ich aus einem Ausländer einen Schweizer mache, habe ich einen Ausländer weniger und einen Schweizer mehr.

 

Und wenn ich aus einem Gangster einen Geschäftsmann mache, habe ich einen Gangster weniger und  einen Geschäftsmann mehr.

Nochmal zurück zum Drogenmarkt: Wie stellt sich der Marty wohl den Drogenhandel vor? Freier Markt? Oder staatlicher Verkauf? Oder beides? Egal wie; die Drogen sind schon da und der Handel geregelt – einzig der Staat verdient noch nichts daran. Und es ist durchaus zu befürchten, dass der Staat lediglich ein Kleindealer beleibt und die grossen Geschäfte über die bekannten und etablierten “Firmen” laufen.

Ein bisschen vergleichbar mit unserer Swisscom … alle später in den Markt eingetretenen Unternehmen können trotz tieferen Preisen keine marktbeherrschende Stellung erreichen.

Aber, wie komm ich jetzt bloss von Mafia zu Swisscom ..??

Teilen:

Ein Kommentar

  • Gabriela

    Treffender kann es wohl nicht gesagt werden! Ich danke für Deine Scharfsichtigkeit und Deinen Humor. Er versüsst den Büroalltag allemal!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert